Niyama
Die zweite Stufe im Yoga nach Patañjali
Wenn wir Yoga nur mit körperlichen Übungen gleichsetzen, bleibt uns ein großes Stück seiner Tiefe verborgen. Der indische Gelehrte Patañjali hat im Yoga Sutra einen achtgliedrigen Pfad beschrieben, der weit über Asanas hinausgeht. Die zweite Stufe dieses Pfades sind die Niyamas – Gebote für den liebevollen und achtsamen Umgang mit sich selbst.

Was sind die Niyamas?
„Niyama“ bedeutet in Sanskrit so viel wie Regeln oder Disziplin. Sie geben uns Orientierung, wie wir unser Inneres reinigen, nähren und in Balance halten können. Während die Yamas (erste Stufe) den Umgang mit der Außenwelt regeln, richten sich die Niyamas nach innen: ie sind Gebote für den liebevollen und achtsamen Umgang mit sich selbst.
Welche fünf Niyamas gibt es?
Patañjali beschreibt fünf Grundsätze:
Śauca – Reinheit
Körperliche, geistige und emotionale Klarheit. Reinheit bedeutet, Ballast loszulassen und Raum für Leichtigkeit zu schaffen.Santoṣa – Zufriedenheit
Dankbarkeit und Akzeptanz im Hier und Jetzt. Santosa lehrt, den Moment zu genießen, anstatt immer nach „mehr“ zu streben.Tapas – Disziplin & innere Hitze
Tapas ist die Glut, die uns motiviert, dranzubleiben – sei es beim Yoga, in gesunder Ernährung oder im bewussten Alltag.Svādhyāya – Selbststudium
Zeit, sich selbst zu erforschen – durch Lesen, Meditation oder Journaling. Es geht um Erkenntnis und Selbsterfahrung.Īśvara Praṇidhāna – Hingabe
Vertrauen ins Leben, ins Universum oder in eine höhere Kraft. Ein Loslassen von Kontrolle und ein Öffnen für das, was größer ist als wir selbst.
Warum sind die Niyamas wichtig?
Die Niyamas sind wie ein innerer Kompass. Sie helfen, Klarheit in das tägliche Chaos zu bringen, schenken Struktur und verbinden einem mit der eigenen Essenz. Gerade in einer schnelllebigen Welt sind sie ein Anker, der zurück zu die Essenz führt.
Wie lassen sich die Niyamas im Alltag leben?
Śauca: Den Tag mit einem Glas warmem Wasser starten oder regelmäßig kleine Ecken aufräumen.
Santoṣa: Jeden Abend drei Dinge aufschreiben, für die man dankbar bist.
Tapas: An Yogapraxis dranbleiben, auch wenn es nur 10 Minuten sind.
Svādhyāya: Spirituelle Texte lesen oder über die eigenen Handlungen reflektieren.
Īśvara Praṇidhāna: Vertrauen üben, indem man nicht alles kontrolliert – manchmal reicht es, tief durchzuatmen.
Nadi sind weit mehr als ein abstraktes Konzept. Sie sind die unsichtbaren Straßen, auf denen unsere Lebensenergie fließt. Wer ihre Bedeutung versteht und lernt, sie zu harmonisieren, öffnet die Tür zu mehr Vitalität, innerer Ruhe und energetischer Klarheit ein zentrales Element jeder Yoga-Praxis.
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