Heike Scheuermann
Neben dem Studium und Unterrichten von Yoga und Meditation, was einen großen Raum in meinem Leben einnimmt, biete ich ayurvedische Behandlungen an, arbeite als Assistentin eines Firmeninhabers (Metallbranche) und kümmere mich um Häuschen, Garten und Katze. Meine Kids – besser junge Erwachsene - wohnen teilweise noch mit mir. Eine nicht enden wollende Quelle der Inspiration und Freude ist auch mein Lebenspartner. Nicht nur emotional sind wir tief verbunden, uns verbindet auch der echte Wunsch zu verstehen, wie glückliches Leben und erfülltes Miteinander gelingt.
Yoga ist mir schon in meiner Jugend begegnet, richtig eingelassen habe ich mich allerdings erst vor ca. 15 Jahren. Meine damalige Chefin, eine Kinderpsychologin, kam von der Harvard-University (Boston) von einer Fortbildung zurück und hat sofort sich und ihrem Team Yoga „verordnet“. Durch das Praktizieren finden Veränderungen in der Hirnstruktur statt, die nachweislich ein erfüllteres Leben ermöglichen. Die alten Yogis wussten das schon längst. :-)
Zuerst besuchte ich regelmäßig Kurse, dann begann ich 2009 meine erste Ausbildung zur Yoga-Übungsleiterin an der Europäischen Akademie für Ayurveda in Birstein (200 Unterrichtsstunden). Geleitet wurde die Ausbildung vom mittlerweile verstorbenen Harald Gestigkeit-Roos.
Mir ging es darum zu lernen und zu verstehen, unterrichten war nicht geplant. Vor allem die alten indischen Texte, die Philosophie, das Verstehen über Erfahren hatten es mir angetan. Hier fand ich Antworten, die ich sonst nirgendwo fand. Ich probierte mich aus, machte meine Übungen und Erfahrungen, wuchs irgendwie über mich selbst hinaus und stellte nach und nach mein ganzes Leben auf den Kopf. Im Nachhinein kann ich sagen, dass jede Entscheidung genau richtig war. Heute weiß ich, dass es daran lag, dass ich mehr und mehr lernte, meiner wahren inneren Stimme, meinem wahren Selbst, zu folgen. Das macht Yoga.
Direkt im Anschluss startete ich die BDY-Ausbildung in Stuttgart, die ich im November 2014 beendete. Diese Ausbildung machte mich mit verschiedenen Stilrichtungen vertraut: Vini-Yoga, Yoga der Energie, Yoga nach Swami Satyananda Sarasvati und der Yogaschool of Bihar, Shivananda-Yoga, Iyengar-Yoga und andere.
Parallel besuchte ich etliche Fortbildungen (Anna Trökes, Eberhard Bärr, Lucia Nirmala Schmidt, Roswitha Maria Gerwin, Ela Thole, Dr. Günter Niessen, SriRam, Helga Simon-Wagenbach, A. G. Mohan, Astrid Klinski, Tanja Sailer, Dharmapriya, Swami Marutdeva uva.). Bei Thomas Bannenberg in Heidelberg absolvierte ich die Zusatzausbildung für das Unterrichten von Kinder-Yoga. Auch Yoga-Nidra, die Tiefenentspannung aus der Satyananda-Tradition, durfte ich durch eine grundlegende Ausbildung in Magdeburg besser kennenlernen, praktizieren und verstehen.
2019 machte ich in Mysore/Indien eine Ausbildung nach Vijay Gopala und der Yoga Gita School - ein Lebenstraum, denn ich wollte schon immer eine längere Zeit ‚allein‘ in Indien leben, d.h. nicht in einem Ashram oder einer festen Gruppe. Vijay ist ein moderner traditioneller indischer Lehrer.
Letztes Jahr habe ich schließlich eine vierjährige Weiterbildung des Yoga der Energie bei Anna Trökes in Berlin abgeschlossen. Pranayama und Meditation habe ich ebenfalls ausführlich mit ihr studiert. Ich bin Anna sehr dankbar, dass sie die Ideen dieser Tradition vertiefend weitergibt und fühle mich sehr zuhause im Yoga der Energie.
In der Regel reise ich regelmäßig 1-2x im Jahr nach Indien, an unterschiedlichste Orte. Ich liebe Indien in seiner Feinheit und Extremität, seiner Vielfalt und Gegensätzlichkeit und ich achte – oder besser: ich habe große Ehrfurcht – vor diesem Land und seiner Jahrtausenden alten Weisheit dieser Kultur. Diese transformierende Kraft, die daraus entstehen kann, möchte ich meinen Yogaschülern während der von mir geleiteten Reisen näherbringen.
Zum Glück muss ich mich nicht zwischen Yoga und Buddhismus entscheiden, denn beide Richtungen gehen gut nebeneinander. Während sich im Buddhismus der Schwerpunkt auf Meditation und Veränderung des Geistes richtet, ist Yoga durch Asana (Körperarbeit) und Pranayama (Atem-/Energiearbeit) sehr stofflich und konkret, Meditation kommt hier im Westen in den letzten Jahren mehr und mehr dazu. Eine gelungene Yoga-Praxis führt im besten Fall zum Gleichen wie eine tiefe Meditation, in die Verbindung mit unserem wahren Sein.
In letzter Zeit wird immer deutlicher, dass sich aus dem Lernen das Weitergeben entwickelt. Es geht immer weniger darum, „mein Körbchen zu füllen“ und immer mehr darum, den Yoga ununterbrochen zu leben und weiterzugeben, damit andere Menschen auch dieses wundervolle Übungssystem erfahren und leben können.